CEO Insights:
Im Gesundheitswesen geht es um Menschen. Und um Teamarbeit.
Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle von einem Lieferanten ausserhalb des Healthcare Sektors erzählt, bei dem alle Mitarbeitenden zeitgleich eine Woche Sommerurlaub machen. Um abzuschalten, auszuruhen und neue Energie zu tanken. Das scheint sich bewährt zu haben – auch dieses Jahr gibt’s bei diesem Lieferanten wieder eine «Ruhe-Woche».
Nicht alle wirksamen Massnahmen lassen sich im Gesundheitswesen anwenden. Dennoch wird viel unternommen, um die Mitarbeitendenzufriedenheit zu steigern und die Unternehmenskultur zu verbessern – in Zeiten von Fachkräftemangel und Kostendruck von grosser Bedeutung.
Eine Evolution der Human-Resources-Abteilungen, auch als «Human Companionship» bezeichnet, zeichnet sich auch in Gesundheitseinrichtungen ab. HR wird zunehmend als strategischer und proaktiver Partner im Unternehmen positioniert, um sicherzustellen, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und die Organisation wettbewerbsfähig bleibt.
Eindrückliche Ansätze wurden beim Health MeetUp von Beekeeper und HR Campus präsentiert. Vertreter aus dem Akut- und Langzeitsegment kamen am 13. Juni in Zürich zusammen, um ihre Erfahrungen und Best Practices zu Themen wie Partizipation, neue Arbeitsmodelle und Kulturwandel auszutauschen. Die Videoaufnahmen der Präsentationen finden Sie gleich hier.
Partizipation ist nicht zuletzt aufgrund des positiven Effekts auf die Mitarbeitendenzufriedenheit und auf die Bereitschaft zur Veränderung (Change) in aller Munde. In Umfragen, in denen es darum geht, was man sich vom Arbeitgeber wünscht, ist die Mitbestimmung regelmässig eines der High-Score-Themen. Übrigens: Neben etlichen aktuellen Studien verdeutlichten dies schon frühe Darstellungen. Wie die Studie von Coch und French aus dem Jahr 1948, die aufzeigt, wie sich die «Resistance to Change» dank Mitarbeiterpartizipation aufbrechen lässt.
Abbildung: Studie zur Mitarbeiterparizitaption (Coch/French 1948)
Es liegt uns viel daran, den wachsenden Bedarf an Technologie und Menschlichkeit so zusammenzubringen, dass eine wertvolle und nachhaltige Beziehung entsteht. Dabei geht es uns nicht nur darum, Arbeitsabläufe zu optimieren, sondern sie so zu gestalten, dass gemeinsame Ziele erreichbar werden. Und zwar nachhaltig.
Dass wir einen Beitrag in die richtige Richtung leisten können, stimmt mich froh: Mit unseren Lösungen gestalten wir den Planungsprozess effizient, effektiv sowie automatisiert und lassen gleichzeitig die Mitarbeitenden aktiv an der Planung partizipieren, indem ihre Planungspräferenzen transparent berücksichtigt werden.
Interne Partizipation leben wir auch bei POLYPOINT. Beispielsweise bei der Renovierung unserer Büroräume in Gümligen. Mit dem Approach auf das ganzheitliche Wohlbefinden am Arbeitsplatz waren unsere Mitarbeitenden beispielsweise aktiv beteiligt an der Gestaltung der neuen Arbeitswelten – z.B. brainstormte eine Gruppe die Aufteilung in unterschiedliche Arbeitszonen (Collaboration, Creation, Silent Zone), und in einer Abstimmung wurde über Wandfarben-Kombinationen und Pflanzenausstattung entschieden.
Bild: „Aus alt wird neu“ – bei der Umgestaltung der Büroräumlichkeiten wurde auch die bestehende Möblierung wieder sinnvoll eingebunden.
Kreative Partizipation bei Kunden.
Partizipation durfte ich beispielsweise auch bei der Klinik Schönberg erleben. Dort werden Mitarbeitende aller Berufsgruppen aktiv in den Strategieprozess eingebunden – sie konnten z.B. ihre Perspektiven, Vorschläge und Bedürfnisse in einem zweitägigen Strategie-Workshop einbringen. Zudem hat die Klinik Schönberg aus diesem Prozess heraus ein neues Format implementiert: «Sag es Remo» heisst das Projekt, bei dem alle Mitarbeitenden die Möglichkeit haben, sich unkompliziert mit dem Direktor der Klinik, Remo Briker, auszutauschen. Chapeau für dieses Vorgehen!
«Haben Sie Lust, eine Pizza zu gewinnen oder spielerisch Informationen zu konsumieren?» Verschiedene Kunden motivieren ihre Mitarbeitenden oft via Kommunikations-Apps, sich zu informieren oder zu partizipieren, indem sie das Geben von Feedback zu bestimmten Themen incentivieren. Hierbei geht es nicht nur darum, die neuesten Technologietrends zu adaptieren. Vielmehr ist es wichtig, zu verstehen, wie Technologien das soziale Gefüge von Organisationen verändern und die Art und Weise von Arbeit möglichst positiv beeinflussen können.
Kulturwandel und Partizipation.
Auch wenn ich mit Kunden darüber spreche, wie sie die Veränderungen hin zur Partizipation und zu neuen Prozessen angehen wollen, kommt das Thema Kultur häufig zur Sprache: «Ein anderes Vorgehen passt nicht in unsere derzeitige Kultur» bzw. «Wir sind dabei, die Kultur zu verändern».
Dabei wird deutlich: Kultur kann man nicht verordnen oder durchsetzen. Kultur muss von Mitarbeitenden gelebt und von Vorgesetzten vorgelebt werden – nur so wirkt sie auf die Organisation. Wie wichtig es ist, verschiedene Perspektiven einzubinden, um einen Change voranzubringen, zeigen auch unsere Kundenprojekte. Dabei zeichnet sich auch hier ab, dass der Dreiklang von Fachseite, HR und IT für eine erfolgreiche Umsetzung entscheidend ist.
Im aufs Gesundheitswesen fokussierten IT-Sektor, in dem POLYPOINT angesiedelt ist, sind wir längst bei wenig hierarchischen Strukturen – ohne unzeitgemässe Privilegien – und bei der Du-Kultur angekommen. Dennoch bleibt Kultur ein Dauerbrennerthema, an dem auch wir als Organisation selbst täglich arbeiten. Viel Unterstützung erleben wir dabei von unserem HR-Team, welches erfreulichen Zuwachs bekommen hat. Lernen Sie unsere neue Chapter Leaderin People & Culture gleich hier etwas näher kennen.
Bild: Aline Gutknecht, neue Chapter Leaderin People & Culture, links und unsere neue Key Account Managerin Donika Ajvazi rechts im Bild.
Wertschätzung im Arbeitsalltag.
Unternehmen sind also herausgefordert, Kulturen und Arbeitsumgebungen zu schaffen, in denen sich Mitarbeitende wertgeschätzt und beteiligt fühlen. Nicht zuletzt deshalb bleibt die Wertschätzung ein weiteres High-Score-Thema, das Mitarbeitende von ihren Arbeitgebern wünschen. Oft fängt das schon beim einfachen Danke-Sagen an. Wie ich gerade heute wieder von einem Kunden erfahren habe, kommt dies oft zu kurz.
Im Gesundheitswesen geht es um Menschen – also um Sie! In diesem Sinne richte ich mein Dankeschön an die grossartigen Menschen in unserem Ökosystem. An unsere Kunden, Partner und Mitarbeitenden. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer. Hoffentlich können Sie Energie tanken bzw. auch mal die Seele baumeln lassen. Vielleicht pflegen Sie ja mal ein wenig «Purposelessness». Und tun ganz einfach – gar nichts.
Häbet Sorg!
Dr. Iris Kornacker, CEO bei POLYPOINT