Innovation and Development News
Die Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK) setzt auf smartPEP und myPOLYPOINT.
Die Zukunft der Dienstplanung im Langzeitpflegebetrieb:
Oft sind es die grossen Spitäler oder medizinische Forschungseinrichtungen, die im Gesundheitswesen als Taktgeber agieren, wenn es um Innovationen geht. Dass es aber nicht immer nur Spitäler oder Kliniken sind, die Innovationen vorantreiben, bestätigt jetzt die Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK). Mit der Einführung von smartPEP und myPOLYPOINT als revolutionäre Lösungen für die Dienstplanung beweist sich die Institution als Vorreiterin im Langzeitpflegebereich. Im Interview erfahren Sie mehr über die Motivation der LAK, über die ersten Ergebnisse des Projekts und über die Zukunft der Dienstplanung im Gesundheitswesen.
Kurt Salzgeber, bitte erklären Sie uns kurz, was myPOLYPOINT bzw. smartPEP ist und wie diese Lösungen zur Verbesserung des Arbeitsumfeldes bei der LAK beitragen.
SmartPEP ist eine Softwarelösung, die den Dienstplanungsprozess automatisiert. Dabei wird die Partizipation der Mitarbeitenden mittels myPOLYPOINT, der mobilen App, ermöglicht. Durch die Einbindung der Mitarbeitenden möchten wir die Zufriedenheit und die Effizienz im Arbeitsumfeld steigern. Smart ist nicht nur die KI dahinter, welche auf Basis der vorhandenen Vorgaben und Fakten Dienstpläne automatisch erstellt, sondern auch das Vereinen der diversen Bedürfnisse von Mensch und Unternehmen.
Was hat Sie zur Teilnahme am Innosuisse-Projekt veranlasst, welches in der Zwischenzeit erfolgreich abgeschlossen werden konnte?
Unsere Motivation lag in der Erkenntnis, dass eine partizipative, automatische Dienstplanung in Gesundheitsbetrieben eine chancenreiche Unterstützung bieten kann. Und zwar rund um die Uhr. Im Rahmen von Mitarbeitendenbefragungen stellten wir fest, dass das Thema Ausfallsmanagement im Fokus stand. Gerade kurzfristig zu besetzende Wochenend-, Abend- oder Nachteinsätze bargen Potenzial für ausserordentlichen Planungsaufwand und rege Diskussionen bis hin zu Konflikten. Mit dem smarten Softwaretool hingegen werden Planungsverantwortliche deutlich entlastet, und zeitgleich sorgt eine reine datenbasierte Auswahl von Mitarbeitenden für Gerechtigkeit und somit mehr Zufriedenheit.
Welches waren die wichtigsten Outcomes des Innosuisse-Projekts für die LAK?
Ein zentraler Outcome war die Bestätigung, dass eine partizipative Dienstplanung effektiv zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit und der Produktivität beiträgt. Ausserdem haben wir wichtige Einblicke in das Optimierungspotenzial unserer Prozesse gewonnen.
Die LAK hat den Roll-out beschlossen und der Kick-off fand statt. Wie treiben Sie nun das Projekt voran?
Nach dem erfolgreichen Kick-off fokussieren wir uns auf den sukzessiven Roll-out von myPOLYPOINT und smartPEP. Im ersten Projektjahr wird die Implementierung an einem Standort stattfinden. Wir erwarten, dass der Roll-out bis Ende 2025 abgeschlossen sein wird, wobei wir besonderen Wert auf ein gründliches Onboarding und die kontinuierliche Einbindung aller Mitarbeitenden und Fachstellen legen.
Welche Ziele verfolgt die LAK mit der Einführung von myPOLYPOINT und smartPEP?
Unser Hauptziel ist die Erhöhung der Zufriedenheit der Mitarbeitenden durch ihre Partizipation bei der eigenen Plangestaltung und transparenten Plangestaltung. Weitere Ziele sind die Konsolidierung unserer bestehenden Dienste für alle Standorte sowie eine Effizienzsteigerung bei der Planerstellung respektive den Umplanungen.
Welche Vorteile bietet die aktive Einbindung von Mitarbeitenden in den Dienstplanungsprozess?
Die Mitarbeitenden schätzen die Möglichkeit, ihre Präferenzen eigenverantwortlich via App einzubringen und Dienste im Äquivalenzprinzip mit Kolleginnen und Kollegen abzutauschen, was zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und Motivation führen wird.
«Ein zentraler Outcome war die Bestätigung, dass partizipative Dienstplanung effektiv zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit und der Produktivität beiträgt.»
Kurt Salzgeber
Haben Sie einen Ratschlag für unsere Leserinnen und Leser, die überlegen, ähnliche Technologien einzuführen?
Mein Rat ist, das Commitment auf der strategischen Ebene frühzeitig einzuholen, Ziele zu definieren und zu prüfen, was zu tun ist, damit die Partizipation von Mitarbeitenden aktiv angegangen werden kann. Besondere Beachtung gilt dabei auch der Untersuchung von transparenten Präferenzen und Vereinbarungen sowie deren Wirkung auf die Betriebskultur. Generell kann gesagt werden: Je besser die Lösung mit abgestimmten und sinnvollen Fakten bedient wird, desto grösser ist die Chance, die gesteckten Ziele in guter Qualität zu erreichen.
Wie sehen Sie die Zukunft der Dienstplanung im Gesundheitswesen?
Die Zukunft liegt in der Automatisierung und der Partizipation. Moderne Technologien ermöglichen eine flexiblere und effizientere Planung, zum Wohle der Mitarbeitenden und der Organisation.
Was ist der nächste Schritt für die LAK in Bezug auf die Nutzung von smartPEP?
Mit dem Kick-off hat das Roll-out begonnen. Derzeit prüfen wir am Pilotstandort im Rahmen von Workshops die konkrete Anwendung der Tools und bearbeiten die letzten offenen Fragestellungen mit den Spezialisten. Anschliessend planen wir, die Nutzung auszubauen und in die kontinuierliche Schulung unserer Teams zu investieren, um alle Vorteile der Technologie voll auszuschöpfen.
Können Sie etwas über die Zusammenarbeit mit POLYPOINT sagen?
Die Zusammenarbeit gestaltet sich sehr professionell und ist charakterisiert durch Fachkompetenz und Partnerschaftlichkeit.
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Kurt Salzgeber ist Leiter Fachbereich Pflege und Betreuung sowie stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe (LAK). Seine Karriere begann mit einer Ausbildung zum Pflegefachmann HF, gefolgt von einem Nachdiplomstudium (NDS) in Führung und Organisation. Um seine Kompetenzen weiter zu vertiefen, absolvierte er eine Ausbildung zum Personalfachmann mit eidgenössischem Fachausweis und eine Weiterbildung zum Spezialisten für Arbeitsrecht im Gesundheitswesen. |